Die Idee, einen Kurztrip nach Rom zu unternehmen, kam mir
ziemlich spontan. Ich hatte vor dem Start meines Studiums noch einige Tag Zeit
und dachte mir, ich könnte mich bezüglich meines Wissens über Italien noch
etwas weiterbilden und mir die allgemein beliebte Hauptstadt Italiens, Rom,
anschauen. Auf meiner To-Do List war die Stadt nämlich schon lange und nun war der
Zeitpunkt endlich da, hinter dem Namen "Rom" ein Häkchen zu machen.
Am ersten Tag wollten wir uns den Vatikan und den
dazugehörenden Petersdom anschauen. Aus journalistischen Videobeiträgen über
Reden des Papstes vor dem Petersdom, die vor allem an christlichen Festen um
die Welt gingen, hatte ich schon eine gewisse Vorstellung, wie denn der
Petersplatz und die dazu gehörende Kirche aussehen konnten. Doch ich muss
zugeben, so majestätisch, wie sich der Dom über allen Touristen am Eingang zum
Vatikan erhob, hatte ich ihn nicht erwartet.
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Der Petersdom im Vatikan - viele Absperrungen lenken die Touristen |
Nach einer kurzen
Sicherheitskontrolle begannen wir also unseren Aufstieg (zu Fuss!) in die ca.
800 Treppenstufen hohe Kuppel des Petersdoms. Zuerst konnten wir vom Innern der
Kuppel auf die Menschenmassen herabblicken, die sich unten in der Kirche
tummelten. Nach einem weiteren Aufstieg erreichten wir die Spitze der Kuppel
und genossen einen wunderschönen Ausblick über ganz Rom und den Petersplatz.
Leider hatte eine beträchtliche Anzahl von Menschen, die sich um die besten
Aussichtsplätze stritten, weswegen wir nicht allzu lange da oben verweilten.
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Aussicht vom obersten Punkt des Petersdoms |
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Natürlich braucht es auch ein personifiziertes Erinnerungsfoto: Mein Vater und ich. |
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Nein, wir waren nicht alleine! Eindrücklich war die Kirche dennoch |
Wo der Papst bestummen wird
Unser nächster Halt galt der Sixtinischen Kapelle. Das ist
der Ort, wo sich jeweils die Kardinäle treffen, um einen neuen Papst zu
bestimmen. Auch wenn der Name geheimnisvoll klingt, war der Besuch im ovalen
Raum nicht sehr lukrativ (so durfte man auch keine Fotos machen, um die
Szenerie in einem stillen Moment nochmals genauer betrachten zu können).
Sekundenweise drangen die Besucher durch die Doppeltüre und quetschten sich in
den beinahe schon überfüllten Raum. Schulter an Schulter mit wildfremden
Menschen aus verschiedenen Ländern, konnte ich die Magie die der Raum wohl
ausgestrahlt hätte, gar nicht geniessen. Das Bild von Michel Angelo, welches er
höchstpersönlich an die Decke gemalt hatte, konnte ich somit auch nicht in Ruhe
bestaunen. Auch wenn ich mich normalerweise sehr für andere Kulturen
interessiere, war mir die Durchmischung in dem Moment etwas zu erdrückend. Wir
suchten somit schon bald das Weite.
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Auf dem Weg zur Sixtinischen Kapelle |
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Da fehlt doch was: Wo ist denn der Körper hin? |
Wie typische Touristen von Site zu Site
Für den nächsten Tag hatten wir eine Hop-On-Hop-Off Tour
quer durch Roms Altstadt geplant. Wie typische Touristen tourten wir durch die
Strassen und machten unseren ersten «Hop-Off» beim weltbekannten Trevi Brunnen.
Die nächste Ernüchterung liess nicht allzu lange auf sich warten denn der Rand
des Brunnens war rampenvoll, sodass die Gefahr des «in den Brunnen Fallens»
erheblich gross war.
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Der Trevi Brunnen |
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Wir schafften es, uns einen Platz zum Fotografieren zu erkämpfen... |
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...was nicht allzu einfach war. "Knips, knips, knips" |
Im Gedränge der fotografierenden Touristen schafften wir
es dennoch einige einigermassen menschenarme Fotos zu schiessen und verliessen
den Schauplatz in Richtung Spanischer Treppe. Eine Münze in den Brunnen zu
werfen unterliess ich, aus Rücksicht meiner Mitmenschen – ich wollte doch
niemandem verletzen falls sich diese Person aus Versehen in meine
Münzwurfgerade gestellt hätte.
Besucht ihr Rom und die Spanische Treppe, geht nicht davon aus, dass sich die
Treppe so märchenhaft präsentiert, wie dies in den Reiseführern propagiert
wird. Am Treppenrand spriessen nämlich keine Blumen und um den Schauplatz
versperrten Gitter den Zugang zur Treppe – diese war zum Zeitpunkt unseres
Besuches nämlich gerade in Renovation.
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Wirkt etwas kahlgeschoren: Spanische Treppe |
Zu den Gladiatoren
Das Highlight unserer Rom Reise kam ganz zum Schluss: Das
Kolosseum. Eindrücklich war, dass man das Gebilde schon von weitem vom Oberdeck
unseres Tourbusses sehen konnte. Und auch wenn es erneut eine grosse
Menschenansammlung hatte, konnte man das überdimensionale Werk der Römerzeit
ohne Probleme begutachten – es war überwältigend und die Vorstellung, dass das
Ganze ohne technische Hilfe gebaut wurde, vergrösserte den WOW – Effekt. Wir kamen überraschend schnell durch die
Sicherheitskontrollen und waren auch froh, keinen Guide und keine Tour für die
Besichtigung gebucht zu haben. Denn das Erkundigen geht ohne Problem alleine.
Das spannende am Innern des Kolosseums war, dass man sich stets vor Augen
führte, was sich früher an eben diesem Ort abgespielt hatte. Gladiatoren, die
in heldenumwogenen Kämpfen ihre Kräfte mit Löwen und anderen Tieren massen und
mehrheitlich wohl klanglos verloren. Mein treuer Reisekumpane – mein Vater –
merkte noch zu Recht an, dass kein Kämpfer diese Arena lebend verliess. Gewann
er, wurde er nämlich wieder eingesperrt und für den nächsten Kampf
«aufbewahrt». Bei solchen Vorstellungen lief es mir sogar in der brütenden
Hitze von Roms Sonne kalt den Rücken hinunter.
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Highlight unserer Tour: Das Kolosseum |
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Ein architektonisches Meisterwerk! |
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Früher kämpften hier Gladiatoren um ihr Leben |
Zum Abschluss unseres Tages und somit auch unseres Rom
Tripps schlenderten wir noch ein bisschen durch die Altstadt Roms, liessen das
italienische Flair so gut es ging (bei den vielen Touristen war dies gar nicht
so einfach) auf uns wirken und genossen in einem Restaurant ein typisches
Abendessen. Pizza!
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Sieht zwar sehr süss aus, wird wohl aber auch dementsprechend teuer sein. |
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Ein Markt in Roms Altstadt |
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Darf in Italien natürlich nicht fehlen: Gelaterias (Eisdielen) |
Rom - ohne Drängeln geht nichts!
Rückblickend auf die Reise nach Rom muss ich sagen, dass ich
im Grossen und Ganzen etwas enttäuscht war. Ich hatte so viele gute Kommentare
zu Rom gehört, dass ich womöglich mit zu hohen Erwartungen in die knapp 3
Millionen Einwohner grosse Stadt gereist bin. Das Problem war vor allem, dass
es eine derart grosse Flut von Touristen hatte, wie ich dies noch nie zu erlebt
hatte. Die Sehenswürdigkeiten an sich – sei dies die Spanische Treppe, den
Vatikan oder das Kolosseum – konnten so ihre eigentliche Wirkungskraft gar
nicht richtig ausstrahlen. Ein weiterer Stimmungsdämpfer war das Essen. Ich muss
zugeben, dass ich in der Schweiz viel bessere Pizzas essen kann, als jene, die
ich in Rom zu probieren vermochte. Auch die Einheimischen waren nicht
wahnsinnig freundlich, was mich aber nicht wirklich verwundert. Ich bekäme auch
schlechte Laune, wenn sich auf meinem Arbeitsweg derartige Massen von
fotografierenden, drängelnden und lautstark quasselnden Menschen durchdringen
müsste. Selbst mir als «ebenfalls Tourist» verdarb das Gedränge ab und zu die
Laune.
Rom, eine gesichtshistorisch und eigentlich sehr spannende Stadt, wenn da der
Faktor «Menschengedränge» nicht wäre. Der Besuch der Stadt ist wohl ein Muss
aber ich würde dennoch allen, die in nächster Zeit nach Italien reisen wollen,
die Städte Florenz oder Venedig als Visiten empfehlen. Rom kann warten!
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Am letzten Abend zeigte sich Rom nochmals von seiner schönsten Seite |
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