Donnerstag, 6. Oktober 2016

Rom – die geschichtsträchtige Hauptstadt Italiens


Die Idee, einen Kurztrip nach Rom zu unternehmen, kam mir ziemlich spontan. Ich hatte vor dem Start meines Studiums noch einige Tag Zeit und dachte mir, ich könnte mich bezüglich meines Wissens über Italien noch etwas weiterbilden und mir die allgemein beliebte Hauptstadt Italiens, Rom, anschauen. Auf meiner To-Do List war die Stadt nämlich schon lange und nun war der Zeitpunkt endlich da, hinter dem Namen "Rom" ein Häkchen zu machen.


Am ersten Tag wollten wir uns den Vatikan und den dazugehörenden Petersdom anschauen. Aus journalistischen Videobeiträgen über Reden des Papstes vor dem Petersdom, die vor allem an christlichen Festen um die Welt gingen, hatte ich schon eine gewisse Vorstellung, wie denn der Petersplatz und die dazu gehörende Kirche aussehen konnten. Doch ich muss zugeben, so majestätisch, wie sich der Dom über allen Touristen am Eingang zum Vatikan erhob, hatte ich ihn nicht erwartet.
Der Petersdom im Vatikan - viele Absperrungen lenken die Touristen
Nach einer kurzen Sicherheitskontrolle begannen wir also unseren Aufstieg (zu Fuss!) in die ca. 800 Treppenstufen hohe Kuppel des Petersdoms. Zuerst konnten wir vom Innern der Kuppel auf die Menschenmassen herabblicken, die sich unten in der Kirche tummelten. Nach einem weiteren Aufstieg erreichten wir die Spitze der Kuppel und genossen einen wunderschönen Ausblick über ganz Rom und den Petersplatz. Leider hatte eine beträchtliche Anzahl von Menschen, die sich um die besten Aussichtsplätze stritten, weswegen wir nicht allzu lange da oben verweilten.
Aussicht vom obersten Punkt des Petersdoms

Natürlich braucht es auch ein personifiziertes Erinnerungsfoto: Mein Vater und ich.

Nein, wir waren nicht alleine! Eindrücklich war die Kirche dennoch

Wo der Papst bestummen wird

Unser nächster Halt galt der Sixtinischen Kapelle. Das ist der Ort, wo sich jeweils die Kardinäle treffen, um einen neuen Papst zu bestimmen. Auch wenn der Name geheimnisvoll klingt, war der Besuch im ovalen Raum nicht sehr lukrativ (so durfte man auch keine Fotos machen, um die Szenerie in einem stillen Moment nochmals genauer betrachten zu können). Sekundenweise drangen die Besucher durch die Doppeltüre und quetschten sich in den beinahe schon überfüllten Raum. Schulter an Schulter mit wildfremden Menschen aus verschiedenen Ländern, konnte ich die Magie die der Raum wohl ausgestrahlt hätte, gar nicht geniessen. Das Bild von Michel Angelo, welches er höchstpersönlich an die Decke gemalt hatte, konnte ich somit auch nicht in Ruhe bestaunen. Auch wenn ich mich normalerweise sehr für andere Kulturen interessiere, war mir die Durchmischung in dem Moment etwas zu erdrückend. Wir suchten somit schon bald das Weite.
Auf dem Weg zur Sixtinischen Kapelle

Da fehlt doch was: Wo ist denn der Körper hin?

Wie typische Touristen von Site zu Site

Für den nächsten Tag hatten wir eine Hop-On-Hop-Off Tour quer durch Roms Altstadt geplant. Wie typische Touristen tourten wir durch die Strassen und machten unseren ersten «Hop-Off» beim weltbekannten Trevi Brunnen. Die nächste Ernüchterung liess nicht allzu lange auf sich warten denn der Rand des Brunnens war rampenvoll, sodass die Gefahr des «in den Brunnen Fallens» erheblich gross war.
Der Trevi Brunnen

Wir schafften es, uns einen Platz zum Fotografieren zu erkämpfen...

...was nicht allzu einfach war. "Knips, knips, knips"
Im Gedränge der fotografierenden Touristen schafften wir es dennoch einige einigermassen menschenarme Fotos zu schiessen und verliessen den Schauplatz in Richtung Spanischer Treppe. Eine Münze in den Brunnen zu werfen unterliess ich, aus Rücksicht meiner Mitmenschen – ich wollte doch niemandem verletzen falls sich diese Person aus Versehen in meine Münzwurfgerade gestellt hätte.
Besucht ihr Rom und die Spanische Treppe, geht nicht davon aus, dass sich die Treppe so märchenhaft präsentiert, wie dies in den Reiseführern propagiert wird. Am Treppenrand spriessen nämlich keine Blumen und um den Schauplatz versperrten Gitter den Zugang zur Treppe – diese war zum Zeitpunkt unseres Besuches nämlich gerade in Renovation.
Wirkt etwas kahlgeschoren: Spanische Treppe

Zu den Gladiatoren

Das Highlight unserer Rom Reise kam ganz zum Schluss: Das Kolosseum. Eindrücklich war, dass man das Gebilde schon von weitem vom Oberdeck unseres Tourbusses sehen konnte. Und auch wenn es erneut eine grosse Menschenansammlung hatte, konnte man das überdimensionale Werk der Römerzeit ohne Probleme begutachten – es war überwältigend und die Vorstellung, dass das Ganze ohne technische Hilfe gebaut wurde, vergrösserte den WOW – Effekt.  Wir kamen überraschend schnell durch die Sicherheitskontrollen und waren auch froh, keinen Guide und keine Tour für die Besichtigung gebucht zu haben. Denn das Erkundigen geht ohne Problem alleine. Das spannende am Innern des Kolosseums war, dass man sich stets vor Augen führte, was sich früher an eben diesem Ort abgespielt hatte. Gladiatoren, die in heldenumwogenen Kämpfen ihre Kräfte mit Löwen und anderen Tieren massen und mehrheitlich wohl klanglos verloren. Mein treuer Reisekumpane – mein Vater – merkte noch zu Recht an, dass kein Kämpfer diese Arena lebend verliess. Gewann er, wurde er nämlich wieder eingesperrt und für den nächsten Kampf «aufbewahrt». Bei solchen Vorstellungen lief es mir sogar in der brütenden Hitze von Roms Sonne kalt den Rücken hinunter.
Highlight unserer Tour: Das Kolosseum

Ein architektonisches Meisterwerk!

Früher kämpften hier Gladiatoren um ihr Leben
Zum Abschluss unseres Tages und somit auch unseres Rom Tripps schlenderten wir noch ein bisschen durch die Altstadt Roms, liessen das italienische Flair so gut es ging (bei den vielen Touristen war dies gar nicht so einfach) auf uns wirken und genossen in einem Restaurant ein typisches Abendessen. Pizza!
Sieht zwar sehr süss aus, wird wohl aber auch dementsprechend teuer sein.

Ein Markt in Roms Altstadt

Darf in Italien natürlich nicht fehlen: Gelaterias (Eisdielen)


Rom - ohne Drängeln geht nichts!


Rückblickend auf die Reise nach Rom muss ich sagen, dass ich im Grossen und Ganzen etwas enttäuscht war. Ich hatte so viele gute Kommentare zu Rom gehört, dass ich womöglich mit zu hohen Erwartungen in die knapp 3 Millionen Einwohner grosse Stadt gereist bin. Das Problem war vor allem, dass es eine derart grosse Flut von Touristen hatte, wie ich dies noch nie zu erlebt hatte. Die Sehenswürdigkeiten an sich – sei dies die Spanische Treppe, den Vatikan oder das Kolosseum – konnten so ihre eigentliche Wirkungskraft gar nicht richtig ausstrahlen. Ein weiterer Stimmungsdämpfer war das Essen. Ich muss zugeben, dass ich in der Schweiz viel bessere Pizzas essen kann, als jene, die ich in Rom zu probieren vermochte. Auch die Einheimischen waren nicht wahnsinnig freundlich, was mich aber nicht wirklich verwundert. Ich bekäme auch schlechte Laune, wenn sich auf meinem Arbeitsweg derartige Massen von fotografierenden, drängelnden und lautstark quasselnden Menschen durchdringen müsste. Selbst mir als «ebenfalls Tourist» verdarb das Gedränge ab und zu die Laune.
Rom, eine gesichtshistorisch und eigentlich sehr spannende Stadt, wenn da der Faktor «Menschengedränge» nicht wäre. Der Besuch der Stadt ist wohl ein Muss aber ich würde dennoch allen, die in nächster Zeit nach Italien reisen wollen, die Städte Florenz oder Venedig als Visiten empfehlen. Rom kann warten!
Am letzten Abend zeigte sich Rom nochmals von seiner schönsten Seite

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