Samstag, 2. April 2016

Das Tal des Mondes und der für mich schönste Ort in San Pedro

Der Donnerstag Morgen hatte mit dem Besuch der Tatio Geysiren wunderschön begonnen und sollte mit dem Besuch des Valle de la Luna (Mondtal) auch genauso schön enden. Es ist schon umglaublich, wie unterschiedlich die Natur um San Pedro de Atacama erstrahlt.


Valle de la Luna

Da dieser Name auf der ganzen Welt bekannt ist und mir schon viele von seiner Schönheit berichtet hatten, war ich enorm gespannt, als um 16:00 Uhr die Reise los ging.
Das Mondtal befindet sich nur ein Katzensprung von San Pedro de Atacama entfernt. Fuhren wir am Morgen noch 1.5h, so waren wir diesmal bereits nach 10 Minuten am Eingang zum Nationalpark. Die Schlange zur Eintrittskasse war erheblich gross und liess mich erahnen, dass es diesmal wohl schwierig wird, etwas mit der Natur alleine zu sein.
Der Guide meiner Gruppe organisierte sich extrem gut. Wir hielten bereits eine Station früher als alle Anderen, womit wir immer die Letzten waren, die an einem Aussichtspunkt ankamen. So konnten wir den Menschenmassen etwas entfliehen.
Dieser erste Stopp hiess "Amphiteater" und wird von den meisten Gruppen übersprungen. Ich fand die Steinsformation jedoch sehr schön. Und die Geschichte, wie der Stein seinen Namen erhielt, ist auch sehr schön. Anscheinend kamen früher die Ureinwohner oft an diesen Ort, um den Mond aufgehen zu sehen. Der Mond erschien direkt über diesem Stein und die Einwohner sagten somit, dass dieser Stein die Bühne des Mondes ist. 

Die Steinsformation des "Amphitheaters"
Dieser Stein (rechts) nennt sich "Die drei Marias"

Aussicht auf das Valle de la Luna

Auch in eine Höhle konnten wir steigen.

Bei den nächsten zwei Stopps waren leider sehr viele Menschen unterwegs. Vor allem als wir auf einen Grat aufstiegen, tummelten sich die Menschen. Ich hatte jedoch Glück, dass die Mehrheit aus irgendeinem Grund nur auf die Seite der "Andenkette" aufstieg. Die andere Seite, wo die Bergkette aus Salz bestand, blieb fast Menschenleer. Dies gab mir die geniale Möglichkeit, mich einfach auf einen Stein zu setzten und in die Ferne zu schauen. Es war unglaublich! Teilweise fühlte ich mich in den Grand Canyon zurückversetzt, nur dass sich rechts von mir eine riesige Sanddüne erstreckte. Aber ich kann euch diesen Ausblick gar nicht beschreiben. Ich hoffe jedoch, ihn euch mit meinen Fotos etwas näher zu bringen.

Blick vom Grat auf das Amphitheater (vorne links)

Hier stehe ich auf der Andenkette und schaue in Richtung Salzkette.

Endlich konnte ich die Ruhe geniessen.

Enorm diese Weiten, die in diesem Land entstanden.

Ich wollte mich eigentlich gar nicht mehr von diesem Ort entfernen.

Das Ende des Abends war auf dem "Koyoten Stein". Da traffen sich alle, um den Sonnenuntergang zu betrachten. Die untergehende Sonne tauchte die roten Steine in magisches Licht und ich konnte meinen Blick kaum abwenden. Den Sonnenuntergang genoss ich etwas abseits. Denn die Menschenmasse (mind. 15 Gruppen à 10 Pers.) kreischte, knippste Fotos und stand mir immer im Weg. Aber schlussendlich konnte ich den Sonnenuntergan in Ruhe geniessen.

Wären die vielen Leute nicht gewesen, hätte ich mich auch von hier nicht wegbewegt.

Ein bisschen Titanic muss sein. ;-)

Die vielen Leute im Valle de la Luna haben die Schöhnheit dieses Ausflugs etwas getrübt. Aber das ist eben der Nachteil, wenn ein Ausflug so einen berühmten Namen hat. Und diese Tour wird auch mit Abstand am meisten gebucht.
Noch etwas für all jene, die Star Wars mögen. Es gehen Gerüchte um, dass der nächste Star Wars Film im Valle de la Luna gedreht werden soll. Der Nachteil, danach wird es wohl noch mehr Touristen haben...

Salar Tara

Am Freitag stand bereits mein letzter Ausflug in San Pedro de Atacama an. Diesmal ging die Reise sehr weit aber hat sich dennoch gelohnt. Denn, aufgrund des weiten Weges, wird diese Tour nur rar gebucht und wir waren somit die einzige Gruppe (8 Pers. + Guide).
Zuerst mussten wir den halben Weg die Passstrasse hochfahren, die mich morgen Samstag zurück nach Argentinien bringen wird. Bei einer Abzweigung verliessen wir den gepflasterten Weg und setzten unsere Reise auf sehr holprige Art und Weise fort.
Als wir im Tal ankamen erzählte uns der Guide, dass die ganze Ebene einst ein riesiger Vulkan war. Bei einem Ausbruch vor mehreren Millionen von Jahren, spuckte er so viel Material aus, dass die ganze Ebene der heutigen Atacama Wüste im Teil Chiles zurückblieb - enorm diese Kraft, die ein Vulkan hat. So zerstörerisch ein solcher Ausbruch auch sein kann, so hat dieser auch seine schönen Seiten. Denn die Steinsformation, die er teilweise zurückliess, sind sehr artistisch und einer erinnert sogar an den Mount Rushmore in den USA weil der Stein ein Gesicht hat, das einem Indio ähnelt.

Beim Aufstieg in die Anden, kamen wir an einem weiteren Naturreservat vorbei.

Seht ihr das Gesicht, dass sich im oberen Teil des Steines abzeichnet?

Nach knapp 45 Minuten fahrt vom Indio Stein durch die Steinswüste - unglaublich, nur eine Fläche sonst Nichts nahezu lebendiges rundherum - kamen wir zur nächsten, irgendwie Grand Canyon ähnlichen Steinsformation. Natürlich durften wir wieder darauf herumklettern und diesmal hatte ich wirklich die Zeit und die Ruhe, einfach in die Welt hinaus zu blicken. Auf diesem Stein, den ich mir für meine Pause aussuchte, schien irgendwie die Zeit stehenzubleiben. Ich blickte einfach in die Landschaft und versuchte mir klar zu machen, wie dies alles entstehen kann. Zudem wollte ich so viel wie möglich von dieser Ruhe und dieser Unbeschwertheit an diesem Ort mitnehmen. Aber solche Landschaften machen es einem erheblich schwer, sie sich einzuprägen!

45 Minuten lang war in etwa dies meine Aussicht.

Diese Formation heisst, wie überraschend, "Die Finger". 

Natürlich musste auch hier ein Erinnerungsfoto her.

Dies ist nur ein Teil der Aussicht, die sich vor mir erstreckte.

Nicht ganz Finger, aber gehörte dennoch zu dieser Formation.

Weiterer Blick in die Weite.

Schlussendlich kamen wir an unserem Ziel, der Salar Tara, an. Diese war jedoch nicht so, wie ich mir eigentlich eine Salzwüste vorstellte. Im Gegenteil. Der Ort glich eher einer Lagune die an den Aussenränden noch ein wenig Salz aufwies. Aber laut Guide kommt es auch ganz auf die Jahreszeit draufan, wie viel Salz sich gerade an diesem Ort befindet. Später im Herbst soll es an diesem Ort übrigens nur so vor Flamingos wimmeln, dass man der See aus blau und pinken Punkten besteht. An diesem Tag befanden sich nur etwa vier Flamingos in der Lagune, aber immerhin.

Blick auf die Salar Tara

Mitten in der Wüste gibt es diese Vegetation!

Vorne Grün und voller Leben, hinten sandig und ohne Leben.

Weiterer Blick auf die Salar Tara

Noch immer am Ufer der Salar Tara aber den Blick in eine völlig andere Richtung gerichtet.

Auch wenn die Salar Tara überhaupt nicht dem entsprach, was ich erwartet hatte, so war dieser Ort für mich definitiv der Schönste, den ich während meinem Aufenthalt hier in San Pedro de Atacama gesehen habe. Der Ort hatte für mich einfach das gewisse etwas, was alle anderen Ausflugsziele nicht hatten. Sei es das blaue Wasser mit den weissen Salzrändern, hinter dem sich die Sand- und Steinswüste erstreckt. Sei es die Menschenleere, die mir die Möglichkeit gab, den Ort auf die perfekte Weise zu geniessen. Oder sei es auch einfach deswegen, weil es mein letzter Ausflug vor meiner Rückkehr nach Argentinien war!

Auf der Rückfahrt trafen wir wieder auf wild lebende Lamas.

Die Woche hier in San Pedro de Atacama war sehr speziell und mit wahnsinnig vielen Eindrücken geprägt. Ich habe so viel Verschiedenes gesehen und ich hoffe, dass ich die Weite und die Schönheit dieser Natur etwas verinnerlichen konnte!

1 Kommentar:

  1. Je einsamer der Ort und je weiter die Sicht, desto besser scheint es dir zu gefallen! Ich kannte das Tal des Mondes bisher nicht, bin aber von der Vielfalt der Natur begeistert.
    Leider ist Pedro de Atacama sehr weit weg von hier. Auch von Buenos Aires oder Santiago de Chile aus ist der Ort nicht schnell-schnell zu erreichen. Danke deinen Fotos habe ich einen wunderbaren Zugang zu dieser schönen Gegend gefunden!

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